Kemenate Orlamünde
Einführung
Die Kemenate ist das einzig erhaltene Gebäude einer Burganlage aus dem 11. Jahrhundert und der älteste Profanbau im mittleren Saaletal. Der Wohnturm steht an landschaftlich reizvoller Lage ca. 100 m über dem Saaletal. Gegenüber mündet das Orlatal in das Saaletal. Dadurch ergibt sich ein herrlicher Weitblick bis zu den Höhen des Thüringer Schiefergebirges.
Burggeschichte
Hoch über der Saale, im thüringischen Bethlehem, thront die quaderförmige Kemenate, die viel Sehenswertes und Interessantes in fünf Etagen beherbergt.
Ein großer Rittersaal mit einem Deckengebälk aus dem Jahre 1426 lädt zum Feiern ein, aber auch standesamtliche Trauungen und Veranstaltungen wie, Kabarett- und Vortragsabende finden hier statt.
In der darüber liegenden Etage erfährt man etwas über die Geschichte der Grafen von Orlamünde, über die einstige Burganlage und ebenfalls über die „Sage von der weißen Frau", der Gräfin von Orlamünde. Die Zeit der Reformation durch das Wirken von Andreas Bodenstein (genannt Karlstadt) in Orlamünde und seinem Streitgespräch mit Martin Luther wird hier beleuchtet. Nach dieser geheimnisvollen und geschichtsträchtigen Etage wird man auf dem Weg nach oben durch einen fantastischen Panoramablick ins Tal verzaubert. Der großzügige Raum wird für eine Ausstellung von historischen Gegenständen und eine jährlich wechselnde Ausstellung genutzt.
Eine unendliche Zahl von Ausstellungsstücken in einem Heimatmuseum, das den Bereich „Leben und wohnen früher" umfasst erwartet den Besucher in der nächsten Etage. Aber ebenso kann man Informationen über die früher im Ort ansässige und Kinderspielzeug exportierende Firma Knauth erhalten. Weiterhin sind unzählige Gegenständen aus dem Handwerk und der Landwirtschaft aus dem vorigen Jahrtausend zu finden.
Für besonders Wissbegierige hält die Etage unter dem Dach noch Überraschungen neben der Sammlung von Gegenständen aus dem Handwerkerbereich eine maßstabsgetreue Darstellung von historischen Gebäuden Orlamündes bereit.
Überdies ist die Kemenate für Interessenten der Vogelwelt lohnenswert, nistet doch unter dem Dach in einer Fensternische seit Jahren ein Turmfalke. Und wer die Augen besonders gut aufmacht, kann ab und an eine Fledermaus erspähen, eine „kleine Hufeisennase".