Dornburger Schlösser
Einführung
Am Rand eines Muschelkalkplateaus mit herrlichem Blick in das reizvolle Saaleland befindet sich das einzigartige Ensemble der Dornburger Schlösser. Die drei Schlösser aus unterschiedlichen Epochen laden zu einer einmaligen Zeitreise ein.
Die Mauern des Alten Schlosses berichten von der Kaiserpfalz Otto I. Im Renaissanceschloss können Besucher das Wirken Johann Wolfgang von Goethes nacherleben und im Rokokoschloss in die höfische Tafelkultur eintauchen. Einmalig ist der nach französischem und englischem Vorbild gestaltete Park, der auf fünf Terrassen mit steil abfallenden Weinbergen, Rosenspalieren und Laubengängen angelegt ist.
Auf insgesamt fünf Ebenen entstanden Wandelterrassen, Aussichtspunkte und Weinberge. Das 1999 wieder errichtete Weinberghäuschen und die alten Rebsorten berichten von der über 1000jährigen Weinbautradition im Saaletal.
Altes Schloss
Das Alte Schloss liegt im nördlichen Teil der Anlage und ist das größte der drei Schlösser. Es wurde auf den Grundmauern einer ehemaligen Wehranlage errichtet.
Nach der Zerstörung des Vorgängerbaus entstand im frühen 16. Jahrhundert der heutige Baukörper.
Das Alte Schloss ist durch seine unterschiedliche Nutzung in den letzten Jahrhunderten eng mit der Stadtgeschichte Dornburgs verbunden. Erst wurde es als fürstliche Wohnung und später als Amtshaus genutzt. Ab dem 18. Jahrhundert zogen unter anderem eine Baumwollspinnerei, eine Schule und ein Pflegeheim ein. Heute befindet sich hinter den dicken Mauern ein Tagungszentrum der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Nach Vereinbarung können Gäste einen Blick in das Alte Schloss werfen.
Renaissanceschloss
Das Renaissanceschloss steht auf dem Areal, auf dem eines der ursprünglich sieben Rittergüter Dornburgs stand. Das heute zu sehende Äußere des Schlosses stammt aus umfangreichen Umbauarbeiten zu Beginn des 17. Jahrhunderts.
1824 kam das Schloss in Besitz des Herzogs Carl-August von Sachsen-Weimar, der es als herzogliches Wohnschloss herrichten ließ und in das Schlossgelände eingliederte.
Große Bekanntheit erlangte das Renaissanceschloss durch einen Gast, der sich nach dem Tod des Herzogs zwischen Juli und September 1828 hierher zurückzog. Johann Wolfgang von Goethe verfasste während seines Aufenthalts zahlreiche Briefe und Gedichte. Eine Ausstellung erinnert an seine Zeit in Dornburg.
Rokokoschloss
Zwischen 1736 und 1744 ließ der Weimarer Herzog Ernst August das Rokokoschloss erbauen. Erst sein Enkel Carl-August nutzte als Herzog ab 1816 das Schloss als Sommerresidenz.
Der erste gewählte Landtag auf deutschem Boden tagte 1818/19 im Rokokoschloss. In diesem Landtag waren erstmals auch Bauern vertreten.
Das Rokokoschloss wirkt zur Gartenseite wie ein Pavillon und steigt von der Talseite in drei Geschossen auf. Die Räume sind in beiden Etagen um einen kleinen Saal angeordnet. Im Untergeschoss kann aus der Zeit Carl Alexanders unter anderem der von ihm 1875 als Speisezimmer eingerichtete zentrale Saal mit weiß-blauen Möbeln und wertvollem chinesischen Porzellan sowie niederländischen Fayencen besichtigt werden.
Schlosspark
Die Dornburger Schlossgärten umfassen auf etwa vier Hektar mehrere Terrassengärten.
An das Renaissanceschloss grenzt ein kleiner Landschaftsgarten mit Gehölzgruppen und Blumenbeeten. Diesen hatte Carl August Christian Sckell ab 1824 angelegt.
Das barock anmutende Gartenparterre am Rokokoschloss sowie Rosenspaliere und Laubengänge in geometrischen Formen fügen sich in ältere Grundstrukturen
aus dem 18. Jahrhundert ein. Aus dieser Zeit stammen auch die Weinberge an den talseitigen Steilhängen. Sie verbinden die drei Schlösser zu einem Gesamtkunstwerk und ermöglichen malerische Ausblicke ins Saaletal.